EBL eröffnet Wasserkraftwerk in Zwingen Nach sieben Jahren Bauzeit und langjährigen Verhandlungen mit dem Kanton sowie Umwelt- und Fischereiverbänden konnte das EBL-Wasserkraftwerk in Zwingen nun in Betrieb genommen werden. Mit dem Projekt trägt die Elektra Baselland (EBL) gemäss eigenen Angaben zur Erhaltung der Versorgung mit erneuerbarem Strom in der Region bei und unterstützt gleichzeitig das regionale Gewerbe. Im Jahr 2004 hatte die EBL das Birs-Kraftwerk Obermatt von der inzwischen stillgelegten Zwingener Papierfabrik übernommen. Trotz neuer Konzession mit grösserer Restwassermenge konnte zusätzlich ein Mehrertrag für rund 100 zusätzliche Haushalte dazugewonnen werden. Die EBL geht davon aus, dass der Grossteil der Investitionen in Höhe von 5,4 Millionen Franken innert zehn Jahren amortisiert sein wird.
Hürden beim Ausbau erneuerbarer Energien Die Stromgewinnung aus Wasserkraft ist nachhaltig und macht in der Schweiz den grössten Anteil der Stromproduktion aus. Obwohl der stärkere Ausbau der erneuerbaren Energien sowohl von Politik wie auch Gesellschaft gefordert wird, gestaltet sich dieser schwierig. Wie am Beispiel des Flusskraftwerks Zwingen deutlich wird, bedeutet die Umsetzung für die Betreiber einen grossen Aufwand. Hinzu kommen häufig Widerstände, wenn es um Bewilligungen geht. Verlängerung des Wasserzinses Eine weitere mögliche Hürde für Investitionen in die Wasserkraft sind die in der Schweiz hohen Wasserzinsen. Gerade aktuell entschied der Nationalrat, am Wasserzinsregime bis 2030 festhalten zu wollen. Damit teilt er die Haltung des Ständerats und stimmte gegen die Mehrheit der vorberatenden Energiekommission Urek-N. Der Wasserzins sollte eigentlich 2025 auslaufen und mit einem neuen, an die Marktpreise gekoppelten und flexibleren System ersetzt werden. Die Befürworter des Wasserzinsen betonten hingegen, dass mit einer Beibehaltung der Zinsen die Investitions- und Planungssicherheit für Kantone und Gemeinden gewahrt bleibe. Mit diesem Entschluss ist eine etwaige Neuregelung vom Tisch. Insbesondere für die Bergkantone ist der Wasserzins eine zentrale Einnahmequelle.
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Strompreise steigen auch im kommenden Jahr Auch im Jahr 2022 werden gemäss den Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) die Kosten für Strom steigen. Ein typischer Haushalt bezahlt im kommenden Jahr 21,2 Rappen pro Kilowattstunde. Dies entspricht einer Zunahme von 3 Prozent und auf ein Jahr gerechnet zusätzlichen 32 Franken.
Die Tarife setzen sich zusammen aus den Energiepreisen, Netznutzungspreisen, den Abgaben an die Gemeinwesen sowie dem Netzzuschlag. Zuletzt waren die Preise für die Nutzung des Übertragungsnetztes von Swissgrid so stark gestiegen wie seit sieben Jahren nicht mehr. Gemäss Swissgrid konnte nur ein Teil der Auktionserlöse, die das Unternehmen aus dem grenzüberschreitenden Engpassmanagement einnimmt, zur Senkung der tarifbestimmenden Kosten eingesetzt werden. Der Grossteil fliesst in den Ausbau des Übertragungsnetzes. Mit steigender Elektrizitätsnachfrage haben die Anforderungen an das Stromnetz in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen, was hohe Investitionen in das Leitungsnetz erfordert. EVU können höhere Netznutzungspreise abfedern Die Erhöhung der Netznutzungspreise hat auch bei den regionalen Versorgungsunternehmen EBL und Primeo Energie unausweichlich zu Mehrkosten geführt. Gemäss EBL erhöhte Swissgrid die Preise um rund 30 Prozent. Ausserdem erklärte Primeo, dass die Deckungsdifferenzen aus den Vorjahren, gemäss dem Stromversorgungsgesetz, den Kunden nachbelastet werden mussten, auf die man während der Corona-Pandemie im letzten Jahr verzichtet hatte. Nichtsdestotrotz können EBL und Primeo die Kostensteigerung durch effizientes Wirtschaften abfedern. Die Strompreiserhöhung beträgt bei beiden EVUs somit knapp 5 Prozent. Landrat lehnt Klimainitiative abDer Baselbieter Landrat hat sich gegen die Klimaschutz-Initiative der Grünen ausgesprochen. Dies nach der knappen Empfehlung der vorberatende Energiekommission (UEK), die Initiative anzunehmen. Mit dem Nein zur Initiative unterstützt der Landrat die Haltung des Regierungsrates. Die Gesetzesinitiative war im Landrat stark umstritten und führte bis zum Schluss zu einer angeregten Debatte. Sogar der grüne Umweltdirektor Isaac Reber lehnte die Initiative ab, da der Weg nicht der richtige sei.
Die formulierte Gesetzesinitiative «Klimaschutz» möchte die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens auf kantonaler Ebene gesetzlich festschreiben. Die Regierung sollte verpflichtet werden, Massnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen aktiv zu steuern und regelmässig über die entsprechenden Massnahmen und die Entwicklung zu berichten. Liga begrüsst Entscheid Mit 48:36 Stimmen fiel der Entscheid des Landrats erfreulich klar aus. Allein die SP hielt zur Initiativpartei, während Mitte und Bürgerliche dagegen argumentierten. Die Hoffnung der Liga Baselbieter Stromkunden wurde damit erfüllt, dass nach der vorausgegangenen Annahme der UEK der Landrat die Ablehnung der Initiative als Empfehlung für das Stimmvolk aussprechen würde. Aus Sicht der Liga steht der mit der Initiative verbundene Verwaltungs- und Kostenaufwand in keinem Verhältnis zum fraglichen Nutzen des Ansinnens für das Klima. Über die Initiative wird voraussichtlich im kommenden Februar an der Urne abgestimmt. |
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December 2022
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