Frohe Festtage und einen guten Start ins neue Jahr Sehr geehrte Leserinnen und Leser
Ein ereignisreiches und energiepolitisch spannendes Jahr neigt sich dem Ende zu. Auch 2020 engagierte sich die Liga Baselbieter Stromkunden für eine nachhaltige, sichere, wirtschaftliche und realisierbare Energiepolitik. Der Umbau des schweizerischen Energiesystems ist in vollem Gange. Insbesondere im kommenden Jahr stehen wichtige Entscheide an – sowohl kantonal wie auch national: So berät das Bundesparlament die Revision des Energiegesetzes und das Stromversorgungsgesetz und somit die Klimapolitik der kommenden Jahre. Das kantonale Parlament, der Landrat, wird 2021 unter anderem die Klimaschutz-Initiative beraten – ebenfalls ein wichtiges Geschäft. Selten zuvor waren die Gestaltungsmöglichkeiten im Energiesektor grösser – dies bietet zahlreiche spannende Gelegenheiten, aber auch Risiken. Die Liga Baselbieter Stromkunden behält den Überblick und beteiligt sich konstruktiv an der Gestaltung unserer Energiezukunft. Nach den engagierten energiepolitischen Debatten im 2020 wünscht die Liga Baselbieter Stromkunden Ihnen allen friedliche Weihnachten mit Ruhe, Entspannung, sowie Gesundheit, Glück und Erfolg im neuen Jahr. Wir freuen uns auf einen energiegeladenen Austausch mit Ihnen im 2021. Freundliche Grüsse Vorstand und Geschäftsstelle der Liga Baselbieter Stromkunden
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Netto-Null Ziel bis 2050 kostet 1‘523 Mrd. Franken Die Schweiz kann ihre Energieversorgung bis 2050 klimaneutral umbauen und gleichzeitig die Energieversorgungssicherheit gewährleisten. Zu diesem Schluss gelangt das Bundesamt für Energie (BFE) im aktuellen Bericht «Energiepersprktiven 2050+». Im Bericht zeigt das BFE verschiedene Szenarien auf, wie die Schweiz die Emissionen der Treibhausgase in den nächsten 30 Jahren praktisch auf null senken (Netto-Null Ziel) und gleichzeitig über das ganze Jahr betrachtet die steigende Stromnachfrage mit inländischer Energie decken könnte.
Allen Szenarien gemeinsam ist, dass das einheimische Energiesystem kostenintensiv ausgebaut werden muss. So liegen die erwarteten Investitionen in Kraftwerke, Anlagen, Wärmeerzeuger, Fahrzeuge und energierelevante Bauteile der Gebäude bis 2050 bei insgesamt 1‘400 Mrd. Franken. Diese Kosten fallen gemäss Bericht jedoch sowieso an, auch ohne Massnahmen zur Erreichung des Netto-Null Ziels. Um das Netto-Null Ziel bis 2050 zu erreichen, brauche es noch zusätzliche Investitionen. Diese belaufen sich gemäss Szenario Zero Basis, das als das kostengünstigste Szenario eingestuft wird, auf zusätzliche 109 Mrd. Franken. Die zusätzlichen Betriebskosten – insbesondere für die erneuerbare Stromproduktion – belaufen sich nochmals auf 14 Mrd. Franken. Einsparungen von 50 Mrd. Franken Diesen Kosten von insgesamt 1‘523 Mrd. Franken stehen gemäss BFE Einsparungen in der Höhe von 50 Mrd. Franken gegenüber. Diese kämen zustande, da Kosten für fossile Energien praktisch komplett wegfallen würden. Den Bericht können Sie hier lesen. Studie bestätigt Baselbieter Energiepaket Das Baselbieter Energiepaket schafft die richtigen Anreize für Hauseigentümerinnen und -eigentümer. Dies bestätigt die nationale Studie «Energetische Erneuerung statt minimale Instandhaltung», die vom Bundesamts für Energie begleitet wurde.
Die Studie untersuchte unter anderem, wie energetische Gebäudesanierungen begünstigt werden können. Die Resultate der Studie zeigen deutlich, dass finanzielle Anreize für energetische Sanierungen angesichts des hohen Investitionsbedarfs eine besonders grosse Bedeutung spielen. Das Baselbieter Energiepaket, das im Mai dieses Jahres um fünf weitere Jahre verlängert wurde, setzt hier also exakt am richtigen Punkt an. Das tut es auch bei einem weiteren Schwerpunkt, den die Studie in ihren Empfehlungen hervorstreicht: dem Fokus auf den Ersatz von fossilen Heizungen. Im Rahmen des neuen Baselbieter Energiepakets wird der Ersatz von fossilen Heizungen durch attraktive Förderbeiträge unterstützt. Verpflichtungen stossen auf Ablehnung Empfohlen werden gemäss Studie auch steuerungstechnische Massnahmen: Ein Obligatorium für einen Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK Plus) bei Handänderungen von nicht sanierten Gebäude wird ebenso in Betracht gezogen wie eine zwingende Erneuerung von fossiler Beheizung ab einem bestimmten Betriebsalter. Diese Verpflichtungen finden bei den betroffenen Personen gemäss Studie naturgemäss weniger Zustimmung. Generationenfrage wichtiger Faktor Festgestellt wurde laut Studie weiter, dass der durchschnittliche Eigentümer einer energetisch nicht erneuerten Liegenschaft rund 66 Jahre alt ist und sehr häufig noch fossil heizt (70 Prozent). Als Hemmnisse für Sanierungsmassnahmen oder einen Heizungsersatz werden die nicht erkennbare Notwendigkeit oder der subjektiv fehlende Nutzen erwähnt. Ebenso stellt die Generationenfrage einen wichtigen Faktor dar: eine fällige Sanierung wird tendenziell den Erben oder potenziellen Käufern der Liegenschaft überlassen. Bei Investitionen in die Energieeffizienz wird ausserdem befürchtet, dass bei einem Verkauf dieses Geld nicht wieder zu lösen sei. Auch rechtliche Vorgaben, Bewilligungsauflagen und bürokratischer Aufwand werden als Hindernisse erwähnt sowie natürlich auch der finanzielle Aufwand. |
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December 2022
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