Wegen Strommangel: Bund plant Reservekraftwerke Nach seiner Sommerpause hat der Bundesrat bekanntgegeben, dass bereits für kommenden Winter Reservekraftwerke zum Einsatz kommen sollen. Diese sollen ergänzend zur Wasserkraftreserve zur Bewältigung von ausserordentlichen Knappheitssituationen bereitstehen. Es geht um eine Leistung von insgesamt über 300 Megawatt. Diese Leistung entspricht rund 80 Prozent des abgeschalteten Kernkraftwerks Mühleberg. Die Liga der Baselbieter Stromkunden begrüsst die angekündigte Notlösung, die allerdings das generelle Problem von knapper Stromverfügbarkeit nicht lösen wird.
Wenn der Strommarkt vorübergehend nicht in der Lage ist, die Nachfrage zu decken, sollen die Kraftwerke in Ausnahmesituationen und in Koordination mit der Wasserkraftreserve eingesetzt werden. Ein Vorteil dieser Reservekraftwerke ist, dass sie – im Gegensatz zur Wasserkraftreserve – zusätzliche Energie ins System bringen und damit auch die Kosten und Risiken der Wasserkraftreserve senken. Zusätzliche Notstromaggregate Neben Gas-Reservekraftwerken will der Bundesrat auch den Einsatz der 300 in der Schweiz vorhandenen Notstromaggregate prüfen. Dafür sollen Grenzwerte vorübergehend aufgehoben werden. Deren Einsatz sei jedoch komplex, schreibt der Bundesrat. Denn einerseits müssten die Eigentümer zustimmen, und zum anderen seien Fragen zur Logistik zu klären. Dabei geht es beispielsweise um Brennstoffbeschaffung und Vergütung. Anpassungen bei Luftreinhaltung und Lärmschutz Für den Betrieb der Reservekraftwerke sowie der Notstromaggregate sollen die Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung und allenfalls der Lärmschutzverordnung vorübergehend aufgehoben werden. Zudem soll die CO₂-Verordnung geändert werden, damit die Reservekraftwerke dem System des Emissionshandels unterstellt sind. Welche Kraftwerke zum Einsatz kommen sollen, wurde noch nicht bekannt gegeben. Ausserdem bleiben gewisse Unsicherheitsfaktoren immer noch bestehen, wie beispielsweise leere Stauseen, Gasmangel oder stillstehende AKW in Frankreich. Sommaruga ruft zum Energiesparen auf Die Energieministerin Simonetta Sommaruga rief die Schweizerinnen und Schweizer bereits dazu auf, ihren Strom- und Gasverbrauch vor allem im Winter deutlich zu reduzieren. Der Schweiz stehe ein harter Winter bevor. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und der europaweiten Probleme mit der Energieversorgung warnte der Chef der Stromaufsicht Werner Luginbühl bereits vor einem Blackout und empfahl daher, Kerzen und Brennholz zu besorgen. Sommaruga möchte nach dem Vorbild der EU ebenfalls 15 Prozent an Gas sparen. Auf dieses sei die Schweiz besonders im Winter angewiesen, da viele Gebäude mit Gas beheizt würden.
1 Comment
Peter
1/9/2022 07:54:31
Pfläschterlipolitik !!! Passt zur aktuellen Politik 😉 Leider sind die Weichen schon vor ein paar Jahren falsch gestellt worden als die Abstimmung zum Atomausstieg statt fand wurden wir kaltschnäuzig angelogen ! Danke Doris 👎
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December 2022
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