Pragmatischer Vorschlag zur Sicherung der Versorgungssicherheit 2000 dezentrale Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK-Anlagen) sollen die Versorgungsicherheit in der Schweiz gewährleisten. Mit der Lancierung dieses WKK-Versicherungsmodells präsentiert der Fachverband Powerloop einen pragmatischen Lösungsvorschlag zur aktuell emotional geführten Winterstrom-Lücke-Diskussion.
Der Strom in der Schweiz wird knapper. Neben der ansteigenden Elektrifizierung des Verkehrs und der Wärmeproduktion sowie des Ausstiegs aus der Atomkraft stellt das inzwischen auf Eis gelegte Stromabkommen mit der EU die Schweiz vor grosse Herausforderungen. Die drohenden Szenarien hat der Bundesrat erst kürzlich in seinem Bericht veröffentlicht. WKK-Anlagen bedarfsgerecht einsetzbar Powerloop hat nun den gestaffelten Bau von rund zweitausend kleinen WKK-Anlagen vorgeschlagen. In der Schweiz existieren bereits 950 solcher kleiner Gaskraftwerke. Die Technologie hat sich bis anhin bewährt: die Anlagen können gleichzeitig Strom und Wärme produzieren und sind somit besonders effizient. Der Anteil der WKK-Anlagen an der Gesamtproduktion in der Schweiz beharrt jedoch seit Jahren auf rund drei Prozent, während er in anderen EU-Staaten teilweise ein gutes Viertel ausmacht. Grund dafür sind schwierige gesetzliche Rahmenbedingungen und dass im Zuge der Klimastrategie fossil betriebene Anlagen nicht gefördert werden. Gemäss dem vorliegenden Konzept sollen die WKK-Anlagen künftig aber nur dann laufen, wenn eine Nachfrage nach Strom und Wärme besteht und diese nicht ausreichend aus erneuerbarer Produktion zur Verfügung gestellt werden kann oder wenn es zu Stromausfällen kommt. Weiter sollen die Anlagen möglich rasch auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Das Projekt soll bis 2050 rund 3,4 Milliarden Franken kosten, was sich bei Blackout-Kosten von drei bis vier Milliarden pro Tag deutlich rentiert. Damit die auf Abruf geplanten Gaskraftwerke auch finanziert werden können, schlägt der Verband eine Versicherungsprämie vor, bei der die Stromkunden einen Netzzuschlag zahlen, der in den Ausbau gesteckt wird. Liga Strom unterstützt Stossrichtung Die Liga Baselbieter Stromkunden engagiert sich schon seit langem für eine pragmatische Lösung bei der Versorgungssicherheit – auch durch den Einsatz von WKK-Anlagen. Diese können bedarfsgerecht schnell hochgefahren werden und leisten so einen Beitrag zur Stabilität des lokalen Verteilernetzes und zur Versorgungssicherheit insgesamt. Vor dem Hintergrund einer drohenden Winterstrommangellage sind WKK-Anlagen ausserdem wesentlich CO2-schonender als der Import von oftmals fossilbasiertem Winterstrom aus den Schweizer Nachbarstaaten. Denn die Anlagen können grundsätzlich auch komplett mit Biogas und somit quasi CO2-neutral betrieben werden. Der CO2-Wert des durch WKK-Anlagen erzeugten Stroms beträgt aktuell weniger als 50 Prozent des CO2-Wertes für Winterstromimporte. Bereits Anfang Jahr bat Felix Keller, CVP-Landrat und Vorstandsmitglied der Liga Baselbieter Stromkunden, den Regierungsrat Baselland in einem politischen Vorstoss, das Potenzial von WKK-Anlagen zu klären. In seiner Antwort betonte der Regierungsrat, dass diese Technologie eine wichtige Ergänzung zu den Wasserkraftwerken und Stromimporten darstellt. Andererseits ist der Kanton nicht bereit fossil betriebene Anlagen zu fördern und das Biomassepotenzial sei sehr beschränkt.
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December 2022
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