EU möchte Gas- und Atomkraft als grün einstufen Zum Jahreswechsel gab die EU-Kommission bekannt, dass Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke künftig als klimafreundlich eingestuft werden sollen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Ziel sei es, Anlegern Investitionen auf nachhaltige Technologien zu ermöglichen, um so zur Klimaneutralität Europas bis 2050 beitragen zu können.
Dass die beiden Technologien als grün etikettiert werden sollen, stiess vor allem bei Umweltverbänden auf massive Kritik. Andererseits stellt die Energiewende viele Staaten wie auch die Schweiz vor die grosse Herausforderung, dass der Strom insbesondere im Winter immer öfter knapp wird. Die nun in der EU angestossene Debatte wird sicherlich auch Auswirkungen auf die Schweiz haben und die Thematik neu aufrollen. Erst im vergangenen Jahr hatte die SVP einen Vorstoss eingereicht, welcher forderte, die Atomenergie länger zu fördern. Verschiedene Bedingungen sind einzuhalten Um als grün klassifiziert zu werden, müssen gemäss EU-Kommission die Atomkraftwerke den neusten technischen Standards entsprechen. Zusätzlich muss ein konkreter Plan für den Betrieb einer Entsorgungsanlage für hochradioaktive Abfälle spätestens ab 2050 vorgelegt werden. Ausserdem ist vorgesehen, dass die neuen kerntechnischen Anlagen bis 2045 eine Baugenehmigung erhalten. Auch Gaskraftwerke sollen künftig als grün eingestuft werden können, wenn sie nicht zu viele Treibhausgase ausstossen. Zudem sollen sie in der Lage sein, ihren Betrieb auf CO₂-arme Gase umzustellen, wie etwa Wasserstoff. Investitionen in Gaskraftwerke sollen nur in jenen Mitgliedsstaaten als grün eingestuft werden, die sich dazu verpflichten, aus der Kohleverbrennung auszusteigen. Die Umsetzung der vorliegenden Änderung kann nur verhindert werden, wenn sich eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten dagegen ausspricht. Während sich bisher nur wenige EU-Staaten wie Deutschland, Österreich und Luxemburg klar gegen die Anerkennung von Atomstrom als klimafreundlich aussprechen, sind viele osteuropäische Staaten sowie Frankreich dafür. Denn durch die Klassifizierung könnten sie wichtige Fördergelder erhalten. Gefährdete Versorgungssicherheit auch in der Schweiz Mit der Energiestrategie 2050 hat die Schweiz entschieden, langfristig aus der Atomenergie auszusteigen. Stattdessen will der Bund verstärkt auf erneuerbare Energien setzen. Nichtsdestotrotz wird auch hierzulande vor dem Hintergrund des steigenden Strombedarfs und drohender Blackouts die Debatte über alternative Energiequellen geführt. Denn der alleinige Ausbau von erneuerbaren Energien wird keine stabile Versorgungssicherheit gewährleisten können. Die Energie aus Wind und Sonne sind hierfür allzu fluktuierend. Um die Versorgungssicherheit der Schweiz sicherzustellen, muss daher auch die Schweiz das Fördersystem technologieoffen halten und auch andere klimafreundliche Technologien konsequenter in seine Strategie einbeziehen. Beispielsweise sind WKK-Anlagen (Wärme-Kraft-Kopplung) wesentlich CO2-schonender als der Import von oftmals fossilbasiertem Winterstrom aus den Schweizer Nachbarstaaten. Denn die Anlagen können grundsätzlich auch komplett mit Biogas und somit quasi CO2-neutral betrieben werden. Auch das Betreiben von Gaskraftwerken mit Wasserstoff könnte künftig relevanter werden.
1 Comment
Andreas Rascher
8/1/2022 08:34:26
Die Neueste AKW Technologie ist wesentlich sicherer und wesentlich grüner als die mittels Kinderarbeit angebauten Silizium, Kobald und anderen seltenen Erden hergestellten Solarpannels und Batterien mit sehr begrenzter Einatzdauer.
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